Was ist Perfektionismus wirklich?
Perfektionismus bedeutet nicht einfach, hohe Ansprüche an sich zu haben. Gesunde Ansprüche motivieren uns, gute Arbeit zu leisten. Perfektionismus hingegen ist der Glaube, immer fehlerfrei sein zu müssen – egal zu welchem Preis.
Häufig geht er einher mit Gedanken wie:
- „Ich darf mir keine Schwäche erlauben.“
- „Wenn ich einen Fehler mache, bin ich weniger wert.“
- „Nur das Beste ist gut genug.“
Das Problem: Diese Einstellung führt nicht zu mehr Erfolg, sondern zu Dauerstress.
Warum Perfektionismus Stress verursacht
Unrealistische Standards.
Perfektionisten setzen sich Ziele, die kaum erreichbar sind. Statt Erleichterung fühlen sie ständig Druck, „noch besser“ zu werden.
Vermeidung statt Handlung.
Aus Angst vor Fehlern wird aufgeschoben (Prokrastination). Viele starten Projekte gar nicht, weil sie „noch nicht perfekt vorbereitet“ sind.
Dauerhafter Druck.
Selbst kleine Aufgaben fühlen sich an wie Prüfungen. Die Angst vor Kritik begleitet jedes Projekt.
Mangelnde Selbstakzeptanz
Das Selbstwertgefühl hängt von Leistung ab: Erfolg = Wert, Fehler = Versagen. Dieser innere Kritiker kennt kein Lob.
Perfektionismus ist kein Zeichen von Stärke – er ist eine Stressfalle, die Energie, Zeit und Lebensfreude raubt.
Woran erkennst du Perfektionismus bei dir?
Stell dir diese Fragen:
- Überarbeitest du Texte, Projekte oder E-Mails immer wieder, bevor du sie abgibst?
- Fällt es dir schwer, Lob anzunehmen – und findest sofort, was noch besser ginge?
- Hast du Angst, Fehler zu machen oder „nicht gut genug“ zu wirken?
- Schiebst du Aufgaben auf, weil du nicht perfekt starten kannst?
Wenn du hier mehrfach „Ja“ sagst, steckst du wahrscheinlich in der Perfektionismus-Falle.
5 Wege, Perfektionismus loszulassen.
Definiere „gut genug“
Frag dich: Muss diese Aufgabe wirklich 120 % haben – oder reichen 80 % völlig aus? Nicht alles ist eine Meisterprüfung.
Lerne, Fehler als Feedback zu sehen
Fehler sind keine Katastrophe, sondern Information. Jede Rückmeldung ist ein Lernschritt, kein Angriff auf deinen Wert.
Setze klare Zeitlimits
Begrenze die Zeit für Aufgaben. Stell dir einen Timer und gib das Ergebnis ab, auch wenn es sich ungewohnt anfühlt.
Hinterfrage deine Glaubenssätze.
Schreibe auf: „Was denke ich über mich, wenn ich nicht perfekt bin?“ Ersetze diese Sätze durch realistische, liebevolle Botschaften.
Übe Selbstmitgefühl.
Perfektionismus entsteht oft aus Selbstkritik. Sprich mit dir selbst wie mit einer guten Freundin: verständnisvoll und unterstützend.
Perfekt unperfekt leben.
Perfektionismus ist kein Charakterfehler, sondern ein erlerntes Muster – oft aus dem Wunsch heraus, Anerkennung oder Sicherheit zu bekommen. Wenn du erkennst, dass dieses Muster dir heute mehr schadet als nützt, kannst du es Schritt für Schritt verändern.
Mehr Gelassenheit bedeutet nicht weniger Erfolg – im Gegenteil. Wer „gut genug“ akzeptieren kann, arbeitet effizienter, kreativer und lebt entspannter.
Melde dich gerne bei mir – ich freue mich auf dich!
Petra Kuth
info@petra-kuth.de oder Telefon: 02931 – 7999416